Für die Begleiterinnen und Begleiter im Sterbeprozess sind nicht die abgelegten Fortbildungseinheiten wesentlich, nicht die umfassende Kenntnis von Gesprächsführungsregeln, sondern die Verinnerlichung von Werten wie
· Respekt vor der Einzigartigkeit eines Menschen,
· Zurückhaltung mit den je eigenen Wertvorstellungen und Sinnfüllungen,
· Demut (Dienmut) gegenüber denen, die Leid tragen.
· Umgang mit der eigenen Hilflosigkeit, u.v.a.
Aus diesen (Geist)Haltungen erst gewinnen Fertigkeiten und Fähigkeiten im Umgang mit sterbenden und trauernden Menschen ihre Berechtigung und ihre Bewährung. Die Fachbuchautorin, Supervisorin und Therapeutin Monika Müller referierte sehr anschaulich über folgende Geisthaltungen:
die Geisthaltung der Würde
die Geisthaltung des Geheimnisses
die Geisthaltung der Ohnmacht
die Geistes-Gegenwart
die Geisthaltung sich "das Leben zu nehmen" (im Sinne von genießen)
die GeiGeisthaltung der Absichtslosigkeit.
Sie schaffte es durch ihre zahlreichen Beispiele aus ihrer langjährigen praktischen Tätigkeit die ca. 100 Besucher mitzunehmen, nachdenklich zu stimmen und auch anzuregen.
Sie stellte die Bedeutung von Vorbildern für die Entwicklung einer eigenen Haltung heraus und motivierte die Teilnehmer als Vorbilder und Multiplikatoren im eigenen privaten und beruflichen Kontext zu wirken.
An dieser Fortbildung nahmen Ärzte, Pflegekräfte, ehrenamtliche und hauptamtliche Hospizmitarbeitende, Trauerbegleiter sowie weitere Versorger und Therapeuten aus der Region und auch darüber hinaus teil.
Die Teilnehmer im gut besuchten Festsaal St. Marien der Diakonie Stiftung Salem kamen im Anschluss mit Frau Müller noch in einen regen Austausch.